Urlaub Kanada 2019
Am 04.06.2019 treffen wir pünktlich auf dem Flughafen Hamburg ein. Beim Einchecken warten wir, bis die Schlange der Mitreisenden kürzer wird. Am Schalter kann Monikas Ticket nicht eingelesen werden, ich werde an einen anderen Schalter verwiesen. Hier wird mir mitgeteilt, dass die Electronic Travel Authorisation, ein Dokument, das zur Einreise benötigt wird, fehlerhaft ist. Hier hat Reinhard beim Erstellen eine Null mit einem O verwechselt.Ohne dieses Dokument dürfe ich nicht einreisen. Wir werden an einen anderen Schalter verwiesen, hier ist aber niemand. Wir also wieder zurück zum Einchecken. Eine freundliche Dame übernimmt unsere Sache und ruft in Kanada an. Die Zeit drängt, der Flieger will gleich starten. Sie erreicht, dass in Kanada die Zahl bzw.der Buchstabe geändert wird und wir somit starten können. Wir sind so erleichtert und dankbar.
Am 05.06.2019 landen wir in Calgary und müssen die Uhr 8 Stunden zurückstellen. Am Flughafen nehmen uns freundliche Guides in Empfang und fragen, ob sie helfen können. Sie rufen bei unserem Hotel an, so dass wir abgeholt werden. Nach einer Übernachtung werden wir von Fraserway vom Hotel abgeholt. Da wir die Einweisung für unser RV (Wohnmobil) auf Deutsch haben wollen, müssen wir lange warten. Dann Einkauf bei Wal Mart. Alles in großen Packungen und Riesenauswahl, mehr als bei uns, z.B. Mandelmilch mit 30,40,50 Prozent Fett, mit oder ohne Zucker, mit Vanille etc. Wir fragen nach einer Prepaidkarte für Katjas Handy, der Verkäufer guckt mit einem Programm und sagt, das Handy geht in Kanada nicht. Die Zeit drängt, der erste Campingplatz ist in Banff und wir haben ja nichts reserviert. Also schnell auf die Piste, Navi ist mitgeliefert, Reinhard gewöhnt sich schnell an das Wohnmobil. Am Straßenrand sieht Monika einen Koyoten stehen. Beim Campingplatz angekommen, bekommen wir erst einmal eine Nacht einen Platz ohne Anschlüsse. Wir kaufen auch gleich eine Jahreskarte für die Nationalparks. Einzeln in den Parks bezahlen wäre wohl günstiger gewesen, aber das weiß man ja erst hinterher. Im Wald neben den RV's laufen Wapitis herum. Ich habe mich entschieden, im Alkoven über den Fahrersitzen zu schlafen, das Doppelbett ist doch etwas schmal für Zwei. Am nächsten Morgen fragen wir bei der Campingplatz-Info und bekommen einen Platz mit Vollanschluss. Wir entschließen uns, noch zwei Nächte zu bleiben. Die Zeitumstellung macht uns doch etwas zu schaffen. Waren dann in Banff im Tourist-Infocenter, um den nächsten Campground zu reservieren, aber sie machen das nicht. Wir können dort kostenlos den nächsten Campground anrufen, was wir auch tun, aber die wollen so viele Daten wissen inklusive Telefon zuhause, Kreditkartennummer etc., so dass wir das Gespräch abbrechen. Banff River entlanggelaufen. Am nächsten Tag soll es regnen, aber als wir morgens rausschauen, hat es geschneit. 3 Grad! War ganz schön frisch im Wohnmobil, wir haben natürlich die Heizung genutzt. Wir sind dann im Laufe des Tages nach Banff reingefahren, um einzukaufen. Wir mussten etwas abseits parken, mit so einem grossen RV bekommt man nicht überall einen Platz. Wir haben uns gemerkt, wo der RV steht und den Laden auch schnell gefunden. Wir haben aber auf dem Stadtplan eine falsche Stelle gekennzeichnet, wo der RV steht und nach dem Einkaufen haben wir doch einige Zeit nach unserem RV suchen müssen. Wir waren schon langsam verzweifelt und immer die vollen Einkaufstüten dabei! Aber gut, wir fanden ihn. Die nächste Nacht war etwas kalt, 1 Grad am Morgen. Samstag, 08.06., Abfahrt Richtung Jasper. Ca. 9.00/9.30 Ankunft Lake Loiuse. Da wir so früh dran sind, gibt es noch genügend Parkplätze. Viele Asiaten, die gefühlt 1000 Fotos machen. Das Gebiet ist aber noch nicht überlaufen. Wir gehen auf dem Weg am See entlang. Tolle Gegend, der See hat eine schöne Farbe. Dann starten wir wieder, müssen noch tanken und entschließen uns, im Restaurant nebenan auch etwas zu essen. Wir nehmen einen Burger und einen Salat. War echt lecker. Weiterfahrt und nächster Stop bei den Tangle Falls. Ich mache unterwegs aus dem Auto raus Videos, jetzt ist der Akku leer. So'n Schiet. Nächste Stops bei Saskatchewan River Crossing und Sunwapta Falls. Wir haben Internet im RV mitgeliefert, Reinhard hat sein Tablet mit und damit kann man ab und zu ins Internet. Viele Campingplätze bieten auch kostenlos Internet an. Aber es läuft alles sehr langsam, Bilder schicken ist fast unmöglich. Aber wenigstens eine Mail nach Hause, dass es uns gut geht. Wir übernachten auf dem Campground Kerkeslin, mitten im Wald, keine Anschlüsse, aber wir haben ja Gas und notfalls das Stromaggregat. Es wird auch minimal wärmer. Man füllt einen Zettel mit seinen Daten und Autokennzeichen aus und wirft diesen mit dem abgezählten Geld in eine Art Briefkasten. Leider haben wir kein Foto von dem Campingplatz gemacht. Sonntag, 09.06., Weiterfahrt nach Jasper. Unterwegs müssen wir an einem Bahnübergang warten, ich habe bei dem Güterzug 173 Waggons gezählt plus 3 Loks, also ca. 4 km lang. Nein, kein Schreibfehler. Nächster Stop beim Athabasca River. Unterwegs ein Knall und Scheppern, eine Schranktür oben hat nicht gehalten und Geschirr ist zu Bruch gegangen, viele kleine Splitter. Bei der nächsten Möglichkeit, Rast zu machen, machen wir sauber. Ein kleiner und ein grosser Teller sind heil geblieben. Wir überfahren eine Zeitzone und müssen die Uhr eine Stunde zurückstellen. Dann Ankunft in Valemount auf dem Yellowhead Campground. Ein sehr schöner Platz, wir bleiben zwei Nächte mit Strom und Wasser. Es scheint die Sonne, es sind 20 Grad. Gestern morgen hatten wir noch Schnee. Ich wollte noch etwas laufen und wir entschlossen uns, zur Touristinfo zu gehen. Wir suchen einen Weg, aber leider müssen wir am Highway entlang gehen. Nicht so schön. Und dann hat die Touristinfo auch noch geschlossen. Montagmorgen, 10.06., draussen 10,5 Grad. Nach dem Frühstück hören wir knackende Geräusche, nahe des Fahrersitzes. Reinhard hatte die Zentralverriegelung nicht zugemacht, vielleicht war es das. Knacken ist weg. Wir finden einen Laden, wo wir neues Geschirr kaufen. Dann fahren wir zu einem Rundweg, den wir laufen wollen. Beim Parken des RV Knacken wieder da. Wir fahren zu einer Tankstelle, diese gibt uns die Telefonnummer einer Werkstatt. Wir haben ja kein Telefon, also zurück zur Touristinfo und dort um Rat gefragt. Sehr nette Hilfe, wir können dann mit Fraserway telefonieren und auch mit der Werkstatt. Weiterfahrt zur Werkstatt, auch hier sehr freundliche Leute. Unter dem Fahrersitz ist ein Relais, das nicht richtig funktioniert. Die Mechanikerin hat das Relais ausser Betrieb genommen und uns gesagt, das macht nichts. Das Relais hilft beim Umschalten der Batterien, aber durch die Solaranlage erfolgt das auch. Wir brauchen nichts bezahlen, das macht die Chefin selbst mit Fraserway. Wir wieder zurück zur Touristinfo, erneutes Gespräch mit Fraserway, wir sollen zu einer Werkstatt in Clearwater, die tauschen das Relais aus, Fraserway ruft da an. Dieser Tag war nun für die Katz, wir haben nichts von der Gegend gesehen. Aber wir haben eine Tour bei Blue River Safari gebucht als Ausgleich. Am 11.06. Weiterfahrt, Stop bei Blue River Safari. Kurz vorher läuft eine Bärenmutter mit ihrem Jungen über die Strasse und lässt sich gar nicht stören. Natürlich halten wir, ein Auto kommt entgegen und hält auch. Der Bärenmutter ist dieses Auto zu nah dran und sie faucht es an. Der Fahrer setzt zurück und die Bärenmutter verschwindet mit ihrem Jungen im Gebüsch. Wir sind dann mit dem Katamaran gefahren, haben einen Bären am Strand beobachtet, weiter zu einem Wasserfall, wo wir dann in ein Speedboot umgestiegen sind. Ich dachte erst, was soll dass denn, hier rumzubrettern. Aber dann fahren wir in einen Creek und es ist ein tolles Erlebnis, das wollte ich schon immer mal. Wir sind ca. 2 1/2 Stunden unterwegs. Dann halbe Stunde Pause, lecker Salat gegessen, habe durch das Fenster ganz kurz einen Kolibri gesehen. Dann fahren wir noch ca. 1 1/2 Stunden mit dem Jeep den Berg rauf. Am Steuer eine junge Frau, die aus Kanada stammt und auch im Winter dort lebt, bei 40 Grad Minustemperaturen! Unser Guide ist auch eine junge Frau, sie stammt aus Australien und arbeitet hier. Sie erklärt alles. Leider auf Englisch, aber das Meiste verstehen wir. Sie erklärt Pflanzen und erzählt auch viel über die Schwarzbären. Wir sehen einige, auch noch mal eine Mutter mit Kind. Übertrieben finden wir, dass bei laufendem Motor und geschlossenen Fenstern wir leise sein sollen. Oben am Berg angelangt, haben wir einen wunderschönen Blick ins Tal, dann wird gewendet und es geht den unwegsamen Weg wieder nach unten. Uns werden auch „Fäden“ am Bäumen erklärt. Diese sollen nur bei ganz sauberer Luft wachsen, man kann sie z. B. zum Feuermachen verwenden Wir verbringen anschliessend 3 Nächte in Clearwater. Zwischenstand: wir haben von unseren 2860 Dollar noch 1300. Wir haben einen Campground mit kleinem Pool, das Wasser soll allerdings sehr kalt sein, wir haben es nicht ausprobiert. Endlich ist es richtig warm und wir haben kurze Hosen an. 29 Grad im Wohnmobil. Reinhard probiert die Markise aus, sie hat sogar kleine Lichter eingebaut. Aber dann lässt sie sich nicht wieder einfahren. Reinhard kontrolliert die Sicherung und kriegt es wieder hin. Beim Einrollen rollt er versehentlich ein Handtuch mit ein, aber auch das wird behoben. Wir fahren zu der Werkstatt, wie Fraserway gesagt hat. Aber der Mechaniker weiss von nichts. Er sagt, so ein Relais habe er nicht. Aber wir können so weiterfahren. Am nächsten Tag, 12.06., besuchen wir die Spahat Creek Falls, die Dawson Falls und die Helmchen Falls. Der Kühlschrank macht komische Geräusche, ist wohl ein Lüfter. Reinhard reseted den Kühlschrank (Resetknopf hinter einer Tür aussen am RV). Am Donnerstag, dem 13.06., ist Ruhetag. Wir haben mal eine Tour Wäsche gewaschen und eingekauft, einen Spaziergang gemacht. Bei unserem Spaziergang sehen wir auf der anderen Seite des Highways einen Liquorstore.Ich kaufe mir eine Flasche kanadischen Rotwein und freue mich sehr. Später donnert es und es fällt zwischendurch etwas Regen, aber die Wäsche war fast trocken. Am Freitag, dem 14.06., geht es weiter. Ca. 3800 km bis jetzt auf dem Tacho. Wir notieren die Wochentage, damit wir nicht durcheinander kommen. Dann Ankunft beim Cariboo Bonanza Resort. Natürlich tanken wir oft zwischendurch, man muss hier erst bezahlen, also abschätzen, wieviel Benzin man benötigt, und dann kann man zapfen. In den Restaurants bei den Tankstellen kann man gut essen. Wir bleiben hier drei Nächte und bekommen einen Platz direkt am See zwischen Dauercampern, es ist sehr eng. Man kann ein Boot mieten und eine Angelausrüstung, aber Reinhard kennt sich mit dem Fliegenfischen nicht aus. Wir haben hier 23 Grad und fühlen uns wohl. Der Platz wird von einem schweizerischen Ehepaar geführt.Nur leider werden wir von den Mücken geplagt. Am 15. fahren wir nach 100 Meilen House. Der Ort heisst so, weil auf der Goldgräberroute hier 100 Meilen erreicht waren. Es gibt noch weitere solcher Orte, die früher Stationen zum Ausruhen waren. Wir haben einen kleinen See umrundet und sind dann in die Touristinfo gegangen. Wir wollen anschliessend zu einem kleinen Park, sind uns aber mit dem Parkplatz unsicher, wir brauchen ja doch etwas mehr Platz. Wir parken vor einer Galerie und ich bin rein und frage, ob wir stehen bleiben dürfen. Zwei nette ältere Damen sagen: Natürlich, kein Problem. Wir suchen dann in dem Park einen Waserfall und schlagen erstmal den falschen Weg ein. Uns kommt ein Mann entgegen, der uns dann den richtigen Weg weist. Der Wasserfall ist nur klein, mitten im Wald. Früher stand hier mal eine Sägemühle, jetzt ist nur noch ein Schornstein vorhanden. Wir fahren dann weiter zu einem Freiluftmuseum mit alten Hütten und Scheunen, wie sie früher von den Goldgräbern gebaut wurden. Aber so viele Mücken, da sind wir schnell wieder weg. Am Sonntag, dem 16.06., fahren wir nochmal zu dem Park vom Vortag. Wir nehmen eine andere Fahrtroute , über Lone Butte. Dort ist ja nun ganz der Hund verfroren, ein alter Waggon und ein Wasserturm für Loks von früher, ein paar Häuschen, sonst ist da nix. Im Park wollen wir erst auf einer Decke im Schatten liegen, ist uns aber zu hart. Wir haben uns eine schöne Bank ausgesucht, gelesen, ich habe blaue Libellen fotografiert und wir haben uns so die Zeit vertrieben. Später auf dem Campground haben uns die Moskitos geplagt. Es hat gedonnert, aber Regen fällt nicht. Am 17.06. fahren wir weiter nach Lillooet, die Touristinfo hat geschlossen, so fragen wir Ortsansässige nach einem Campground. Wir übernachten auf einem kleinen Campground, Retasket Lodge und RV Park, 38 Dollar pro Nacht, zu teuer für diesen Platz. Hat nur 8 Stellplätze, sehr eng, aber Strom und Wasser und kostenlose Dusche, sehr sauber. Unser Platznachbar erzählt uns, dass seine Frau aus Lillooet stamme, er aber nicht. Wir bekommen aber nicht raus, warum sie im Wohnwagen leben, so direkt fragen wollen wir auch nicht. Lillooet ist 0 Meilen, also der Anfang der Goldgräberroute. Wir machen noch einen kleinen Abendspaziergang, schöner Blick auf die Berge und ins Tal. Ca. 4300 Kilometer auf dem Tacho.Überall sind Lavendelsträucher, muss toll aussehen, wenn sie blühen. Am 18.06. Weiterfahrt auf dem Highway 99. Sehr schöne Strecke durch die Berge, tolle Aussichten. Aber zum Schluss bin ich froh, dass wir durch sind, die Strecke hat bis 15%Gefälle und die Strasse ist am Ende auch noch holperig und löchrig. Unterwegs haben wir die Brandy Waterfalls angeschaut. Die Touristinfo in Squamish empfahl uns den Campground Klahanie in der Darrel Bay Road. Erst wollten wir nur drei Nächte und noch eine Nacht in Vancouver machen, entschlossen uns dann für vier Nächte(192 Dollar) und dann direkt zu Fraserway. Der Platz liegt direkt gegenüber dem Shannon Falls, 300 m rauscht das Wasser in die Tiefe. Am nächsten Tag fahren wir früh mit der Sea to Sky Gondel auf den Berg. Knapp 100 Dollar für beide, aber lohnt sich. Dort oben ist eine Hängebrücke. Ich traue mich, trotz Höhenangst, drüber zu gehen. Nach 2/3 Wegstrecke merke ich aber, dass mir die Beine anfangen zu zittern und ich beeile mich, zum Ende zu kommen. Außerdem kann man mehrere kleine Rundwege gehen. Ich entdecke ein Eichhörnchen, das mir fast bis vor die Füsse läuft. Aber es ist so flink, dass ich teilweise nur den Schwanz fotografiere. Eine kleine Spinne läuft mir über den Weg, die habe ich natürlich auch fotografiert. Wir sitzen schön in der Sonne und geniessen den Ausblick, Reinhard nutzt ausgiebig sein Fernglas. Wir fahren dann weiter in den Ort und wollen bei einer Bank Geld holen. Weder Reinhards Kreditkarte noch seine Bankkarte funktionieren. Wir versuchen es bei drei Banken. Die Damen sind alle sehr nett und hilfsbereit. Unser Bargeld wird langsam knapp und das ist Stress pur. Wir brauchen noch Lebensmittel und fahren zu Wal Mart. Reinhard meint, er versucht mal, mit der Kreditkarte zu bezahlen, hat ja in Australien auch funktioniert. Wir legen nur das Allernötigste in den Einkaufswagen. An der Kasse fragt Reinhard, ob die Karte funktionieren würde und die Kassiererin sagt ja. Daraufhin Reinhard: we are tourists from Germany and our english is not so good. Darauf die Kassiererin mit einem Lächeln: my german is also not good. Und siehe da, es klappt mit der Karte. Wir sind so froh und lachen. Abends kommt ein heftiges Gewitter, es steht direkt über uns. Plötzlich knallt es laut, im RV knackt es und ein kleiner blauer Blitz ist zu sehen bei der Klimaanlage an der Decke. Strom geht aber noch. Das Gewitter ist so schnell vorbei, wie es anfing, ohne viel Donnergrollen vorweg oder hinterher. Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass die Klimaanlage bzw. die Heizung nicht mehr geht. Es ist recht frisch an dem Morgen. Als ich zum Waschhaus will, ist dieses gesperrt. Wasser und Schlamm sind reingelaufen. Später wird uns mitgeteilt, dass wir auch das Wasser abkochen sollten, es sei verunreinigt. Der Wasserdruck ist hier eh sehr mau. Den Tag verbringen wir in Squamish, wir kaufen ein, bezahlen mit Kreditkarte, fahren ein bisschen durch die Stadt, zwischendurch parken wir und machen uns einen Kaffee. Praktisch, wenn man immer den Gasherd dabei hat. Wir fahren zu einem Eisenbahnmuseum, aber der Eintritt ist uns zu hoch, 20 Dollar pro Person. Später gehen wir vom Campground aus zum Wasserfall. Man kann zu zwei verschiedenen Aussichtsplattformen gehen. Am 21.06. waren wir nochmals in Squamish, ein bisschen rumgelaufen und das Wohnmobil vollgetankt. Nach dem Mittag auf dem Campingplatz machen wir einen Spaziergang, aber auch hier finden wir keinen richtigen Weg. Wir beobachten 4 Climber, die an der steilen Felswand hochklettern. Dann setzten wir uns in die Sonne und lesen, wir haben 38 Grad in der Sonne. Dann fangen wir an zu packen. Der Kühlschrank ist auch schon fast leer.Leider müssen wir alle Lebensmittel etc wegwerfen, da das Wohnmobil besenrein und „leer“ übergeben werden soll. Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, nach dem Frühstück schmeissen wir alle Reste weg, viel ist es nicht mehr. Überall, auf den Campgrounds, Rastplätzen und in den Orten, stehen Mülltonnen mit bärensicheren Griffen. Alle Verpackungen, die mit Trinken zu tun haben, ausser Tetrapacks, werden in gesonderte Mülltonnen zum Recycling gelegt. Andere Kunststoffe und Papier wird scheinbar nicht recyclet, habe dafür jedenfalls keine Behälter gefunden.Später, in Vancouver, sehe ich auch Container für „clean and dry paper“. Wir fahren noch zur Dumpstation, entleeren alle Behälter und fahren los nach Vancouver. Highway und Autobahn, es gibt nicht viel Schönes zu sehen. Da wir den RV vollgetankt zurückgeben müssen, haben wir bei Google eine Tankstelle in der Nähe der Abgabestelle rausgesucht. Das Navi führt uns ja. Eine Abfahrt ist aber nicht ganz klar - bleiben Sie links und nehmen rechts die Abfahrt- so dass wir uns vertun. Also wenden und weiter geht es. Bei der Tankstelle kann Reinhard mit Hilfe des Tankwarts erst tanken und dann bezahlen. Zu Fraserway finden wir dann auch gut. Blöd, dass direkt daneben eine Tankstelle ist. Das hätte man uns bei der Übernahme des RV ja auch sagen können. Auch hat uns keiner gesagt, dass man die Lebensmittel nicht wegzuwerfen braucht, es gibt hier eine Box dafür. Bei der Abnahme geben wir alle Mängel an und bekommen 150 Dollar gutgeschrieben. Wir sind fast 18.000 km gefahren. Ein Shuttlebus bringt uns zum Hotel Best Western Sands. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, wir checken ein, lassen die Koffer unterstellen und gehen runter ans Wasser. Hier gibt es sogar einen Sandstrand und Ebbe und Flut. Wir setzen uns auf eine Bank in die Sonne und laufen etwas rum und sehen per Zufall ein Sushirestaurant, man muss dafür eine Treppe hoch. Wir bestellen uns Bento, bekommen sogar eine Vorsuppe und Grünen Tee dazu. Bento ist dann frittierte Garnele und Gemüse, ein Stück Pute auf Reis und ein Salat, alles mit leckeren Sossen. Wir tun uns am Ende schwer,den Reis mit den Stäbchen zu essen. Nachdem wir dann weitergegangen sind, merke ich, dass ich meine Jacke dort vergessen habe. Ich gehe schnellen Schrittes zurück, die Kellnerin schaut mich erstaunt an, aber die Jacke hängt noch dort. Gott sei Dank, ich habe sie erst vor dem Urlaub gekauft. Wir setzen uns noch eine Weile ans Wasser und machen uns dann auf den Weg zum Hotel. Jetzt bekommen wir unsere Zimmerkarte, das Gepäck ist schon oben. Vom Hotel haben wir mehr erwartet. Etwas renovierungsbedürftig, aber sauber. Sehr hellhörig, was Nachbarzimmer und Strassenverkehr angeht. Wir duschen erst mal ausgiebig, ist doch etwas besser als im RV oder auf dem Campingplatz. Dann ist es bald Zeit, zum Abendessen zu gehen. Wir entscheiden uns wieder für das gleiche Sushi-Restairant und die Kellnerin fragt, ob wir am Nachmittag auch schon da gewesen sind. Wir klönen dann ein bisschen mit der Bedienung, die aus China stammt. Nebenan ist ein Pub mit Livemusik, aber als wir reinschauen, ist gerade Pause. Wir gehen zurück zum Hotel. Morgens um 6.00 Uhr laufen Hunde bellend über den Flur. Also nächstes Mal dran denken, ein Hotel ohne Tiere zu buchen. Das Frühstück kann man im Restaurant á la carte gleich nebenan einnehmen, wir entscheiden uns für Overnightoats mit frischen Früchten. sehr lecker. Kaffee wird immer nachgefüllt, Wasser gibt es sowieso überall gratis dazu. Direkt hinter uns sitzen ganze viele Polizisten an einem langen Tisch und frühstücken. Es gibt hier eine kilometerlange Promenade direkt am Wasser für Fussgänger und ein Bereich extra für Fahrradfahrer. Wir gehen diese Promenade nach rechts bis zum Ende, vorbei am Yachthafen, Wasserflugzeugen und Kreuzfahrtschiffen. Wir überlegen uns dann, zum Chinesischen Garten zu gehen. Das chinesische Viertel ist sehr heruntergekommen. Der Garten ist in zwei Teile unterteilt, für einen Bereich muss man bezahlen. Wir schauen uns beide an, sie sind sehr schön angelegt. Eigentlich wollten wir dann ein anderes Stück der Promenade laufen, aber der Himmel ist pechschwarz, somit nehmen wir den Bus. Die Besonderheit hier: Im Bus kann man nur mit Kleingeld bezahlen, es gibt kein Wechselgeld. Tagestickets kann man bei speziellen Stellen kaufen (7 Dollar), die haben wir aber nicht gefunden. Die Busfahrer tragen alle Warnwesten, Fahrräder werden vor dem Bus auf Fahrradträgern transportiert und die Fahrgäste bedanken sich beim Aussteigen bei dem Fahrer. Die dunklen Wolken verziehen sich und wir können trocken zum Hotel gehen. Hier trinken wir Kaffee, der kostenlos auf dem Zimmer steht (Pads und Minikaffeemaschine). Dann gehen wir nochmal zur Promenade und setzen uns auf eine Bank. Als es Zeit ist für Abendessen, gehen wir, welche Überraschung, wieder zu dem Sushiladen. Wir gehen anschliessend die Promenade in die andere Richtung und Reinhard fällt ein, dass der Somnenuntergang hier sehr schön sein soll. Wir finden eine freie Bank. Hier gibt es auch Ebbe und Flut, jetzt ist tatsächlich mal Flut. Viel Unterschied ist hier allerdings nicht, es gibt kein Watt. Allmählich füllt sich der Strand, alle wollen den Sonnenuntergang sehen. Ein paar dunkle Wolken stören, aber es bleibt trocken. Sieht schön aus, wenn die Küste von der untergehenden Sonne angestrahlt wird. Wir bleiben, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. So, heute ist nun unser letzter Tag. Wir schauen uns einen Teil des Stanlay Parcs an, wir können zu Fuss hingehen. Es ist ein ca. 400 Hektar grosser Park mit schön angelegten Anlagen, Möglichkeiten für Sport und auch naturbelassene Teile mit riesigen alten Bäumen, bis 76 m Umfang und mehrere hundert Jahre alt. Auf einem Baumstamm mitten im See ruht sich eine Schuldkröte aus. Reinhard filmt einen Reiher, der einen Fisch fängt. Ausserdem schauen wir uns das Aquarium im Park an. So langsam tun uns die Füsse weh. Wir machen uns auf den Rückweg und sehen sogar einen Biber, leider habe ich so schnell meine Kamera nicht bereit. Nach dem Abendessen - wo wohl? - packen wir unsere Koffer. Morgen, um 10:00 Uhr kanadische Zeit, kommt das Taxi und es geht nach Hause, über Zürich, wo wir fünf Stunden Aufenthalt haben. Unser Flieger kommt ca. eine halbe Stunde eher in Zürich an. Wir fragen,ob wir auf einen Flieger eher nach Hamburg umbuchen können. Aber da wir Gepäck aufgegeben haben, das ja schon gescannt ist, geht das leider nicht. Also warten.....wir sind ganz schön kaputt und müde. Als wir endlich zu Hause sind, waren wir 24 Stunden auf den Beinen.Post checken, allen Bescheid geben, dass wir wieder da sind, ein paar Nudeln kochen und dann ab ins Bett. |